Die 7 Anfängerfehler, die mich fast vom Häkeln abgehalten hätten – und wie du sie ganz entspannt vermeidest

Es gibt Momente im Leben, da macht man etwas zum ersten Mal… und fragt sich ernsthaft, warum es bei allen anderen so leicht aussieht.
Genau so ging es mir beim Häkeln. Ich dachte: „Wie schwer kann das sein? Ein Faden. Eine Nadel. Ein paar Maschen.“

Tja. Nach zehn Minuten war ich drei Knoten und eine verzweifelte Google-Suche später schon kurz davor, alles wieder in die Ecke zu werfen.

Was ich erst später verstanden habe:
Die Fehler, die fast jede Anfängerin macht, sind ganz normale Lernschritte. Nichts davon bedeutet, dass du „nicht kreativ genug“ bist. Im Gegenteil — du bist auf dem richtigen Weg.

Heute zeige ich dir die 7 größten Anfängerfehler, die mich fast vom Häkeln abgehalten hätten – und wie du sie ganz entspannt vermeidest, ohne Stress, ohne Perfektion und ohne Druck.

Atme einmal tief durch. Wir machen das jetzt  gemeinsam.


1. Ich habe viel zu fest gehäkelt und dachte, das muss so sein

Mein Faden war so straff, dass ich die Häkelnadel kaum durch die Masche bekam. Meine Hände verkrampften, meine Schultern auch, und meine Maschen sahen aus wie kleine, harte Knoten.

Warum passiert das?
Weil man versucht, alles „unter Kontrolle“ zu behalten. Typisch Anfänger:in und Perfektionismus.

Wie du das vermeidest:

  • Nimm eine halbe bis ganze Nadelstärke größer
  • Lass den Faden lockerer durch die Finger gleiten
  • Versuche bewusst langsam zu atmen
  • Mach kleine Pausen — ja, wirklich

Sobald du lockerer wirst, werden deine Maschen schöner und du entspannter.


2. Ich habe das falsche Garn gewählt

Mein absoluter Anfängerinnen-Fail: Ich habe ein fusseliges, dunkles Garn gekauft, weil es hübsch aussah. Ergebnis? Ich habe die Maschen einfach nicht gesehen.

Wähle für den Anfang:

  • Baumwolle oder Textilgarn
  • helle Farben
  • eine mittlere Garnstärke

Deine Augen (und Nerven) werden es dir danken.


3. Ich habe versucht, zu komplizierte Projekte zu starten

Mein erstes Projekt war… ein kompliziertes Taschenmuster ohne Verständnis von festen Maschen. Natürlich. Und natürlich ging es schief.

Was Anfängerinnen wirklich brauchen:
Projekte, die schnell schöne Erfolgserlebnisse geben, wie beispielsweise

  • Untersetzer
  • ein kleines Täschchen
  • Körbchen aus Textilgarn
  • Topflappen

Es muss nicht groß sein. Es muss dir erst mal nur Spaß machen, das steht vor allem.


4. Ich habe nicht verstanden, wo die Masche beginnt und endet

Das klingt so banal — aber für Anfängerinnen ist das DER Fallstrick.
Man häkelt aus Versehen zu viele oder zu wenige Maschen und denkt dann: „Warum wird das schief?!“

Lösung:
Nutze Maschenmarkierer.
Ohne Witz: Sie retten Leben oder zumindest Projekte.


5. Ich habe mich ständig verglichen

„Ihre Maschen sind schöner.“
„Sie häkelt viel schneller.“
„Meine Tasche sieht nicht so perfekt aus.“

Weißt du was? Dein erstes Häkelstück darf so aussehen, wie es nun mal aussieht.
Mit Ecken, Kanten und ein paar kleinen Eigenheiten. Das macht es nicht weniger schön.

Häkeln ist kein Wettlauf, sondern ein Prozess.


6. Ich habe viel zu lange ohne Pause gehäkelt

Typisch Ehrgeiz: Wenn’s endlich funktioniert, will man durchziehen.

Aber deine Hände brauchen Pausen. Deine Schultern auch. Sonst melden sie sich am nächsten Morgen mit einem deutlichen „Hallo?“.

Achte auf dich:

  • Alle 10–15 Minuten Hände lockern
  • Schütteln
  • Schultern kreisen
  • Wasser trinken
  • Haltung checken

7. Ich habe vergessen, warum ich überhaupt mit dem Häkeln begonnen habe

Du hast nicht begonnen, um perfekt zu werden. Du hast begonnen, um Zeit für dich zu haben und um zu entspannen. Um etwas zu schaffen, das nur dir gehört und zu fühlen, dass deine Hände etwas Schönes erschaffen können.

Wenn du das im Hinterkopf behältst, wird dein Häkeln plötzlich leicht.

Denn jeder Fehler ist nur ein Schritt auf deinem Weg und du machst das wunderbar.


💬 Q&A – die häufigsten Fragen

Warum sehen meine Maschen ungleichmäßig aus?

Weil du ein Mensch bist und vermutlich Anfängerin. Das verändert sich ganz von allein, also bleib dran.

Wie lange dauert es, bis ich „gut“ werde?

Oft schneller, als du denkst. Aber „gut“ heißt nicht „perfekt“. Es heißt: Du fühlst dich wohl beim Tun.

Kann ich direkt eine Tasche häkeln?

Ja, aber such dir ein einfaches Modell — wie die Tasche ALMA später. Bei dieser Anleitung zeige ich dir Schritt für Schritt wie du selbst diese schöne Tasche häkeln kannst, ganz ohne Vorkenntnisse.


🌟 Fazit: Du bleibst dran – und das ist das Einzige, was zählt

Häkeln ist eines der sanftesten Hobbys der Welt. Es beruhigt, erdet und schenkt dir Erfolgserlebnisse in kleinen Schritten.

Und jeder Fehler bringt dich weiter.

Wenn du heute nur eine Sache mitnimmst, dann diese: Du darfst häkeln, ohne perfekt zu sein.

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